Riley One Point Five 1.5
Absolut! Der Riley One-Point-Five ist ein absoluter Ikone der britischen Automobilgeschichte – ein kleines, aber feines Auto, das den Geist seiner Zeit perfekt einfängt. Gerne gehe ich auf die von dir gewünschten Punkte ein.
Der Riley One-Point-Five: Eine kurze Einordnung
Bevor wir ins Detail gehen, ist es wichtig zu verstehen, was dieses Auto ausmacht. Der Riley 1.5 wurde von 1957 bis 1965 gebaut und war im Grunde die luxuriösere und sportlichere Variante des berühmten Morris Minor 1000. Er teilte sich dessen grundlegendes Chassis und die Antriebstechnik, wurde aber mit dem klassischen, eleganten Riley-Kühlergrill veredelt und bot einen hochwertigeren Innenraum sowie eine leistungsstärkere Version des Motors.
1. Herstellung
Die Herstellung des Riley One-Point-Five ist ein typisches Beispiel für die Strategie der British Motor Corporation (BMC) unter Leitung von Leonard Lord. BMC verfolgte die "Badge-Engineering"-Strategie, bei der eine Basiskonstruktion (hier die des Morris Minor) mit unterschiedlichen Karosserieversionen und Markenauftritten versehen wurde, um verschiedene Kundenschichten anzusprechen.
Plattform: Der Riley 1.5 basierte auf der unverwüstlichen Plattform des Morris Minor 1000 (Serie II), die eine teilweise tragende Karosserie mit einem separaten Unterbodenrahmen besaß. Dies verband die Leichtbauweise eines Monocoques mit der Reparaturfreundlichkeit eines Rahmens.
Karosserie: Die Karosserie war eine zweitürige Stahl-Limousine mit markanter "Drei-Fenster"-Silhouette (seitliches Dreiecksfenster). Im Gegensatz zum geradlinigen Morris Minor wirkte der Riley durch seine geschwungenen Linien, den charakteristischen Kühlergrill und die beiden zusätzlichen Scheinwerfer eleganter und sportlicher.
Produktionsstandort: Gebaut wurde der Wagen, wie die meisten BMC-Fahrzeuge dieser Klasse, im riesigen Werk Longbridge bei Birmingham.
Interieur: Hier unterschied sich der Riley deutlich vom Morris. Er hatte hochwertigere Materialien, bessere Polster, Teppiche statt Gummimatten und ein vollständiges Instrumentenbrett mit Tachometer, Uhr und Temperaturanzeige direkt vor dem Fahrer – im Morris waren diese Instrumente in der Mitte des Armaturenbretts angebracht.
2. Bremsanlage
Die Bremsanlage des Riley 1.5 war für die damalige Zeit und die Fahrzeugklasse absolut konventionell und ausreichend.
System: Es handelte sich um ein hydraulisches Zweikreis-Bremssystem mit einem Tandem-Hauptbremszylinder. Das war ein wichtiges Sicherheitsmerkmal: Bei einem Ausfall eines Bremskreises funktionierte der andere noch.
Bauart: Trommelbremsen rundherum. Vorne und hinten waren einfache, aber robuste Trommelbremsen verbaut.
Handbremse: Die Feststellbremse (Handbremse) wirkte mechanisch über Seilzüge ausschließlich auf die Hinterräder.
Eigenschaften: Die Bremsleistung war ausreichend für den 68 PS starken Motor. Aus heutiger Sicht wirken die Bremsen jedoch weich und erfordern einen kräftigeren Pedaldruck. Bei sportlicher Fahrweise neigten Trommelbremsen zudem zum "Ausfaden" (Nachlassen der Bremskraft bei Überhitzung).
3. Kupplung
Auch die Kupplung entsprach der bewährten BMC-Technik der Ära.
Typ: Es wurde eine eintrockene Einscheiben-Kupplung verbaut. Diese Bauart war einfach, zuverlässig und kostengünstig in Herstellung und Reparatur.
Betätigung: Die Kupplung wurde mechanisch über einen Seilzug betätigt (im Gegensatz zu einer hydraulischen Betätigung). Das bedeutet: Das Kupplungspedal ist über einen Bowdenzug direkt mit dem Ausrückhebel am Getriebe verbunden.
Eigenschaften: Der Kupplungspunkt bei diesen mechanischen Systemen ist oft etwas ungenauer und härter zu treffen als bei hydraulischen Systemen. Der Pedalweg kann sich im Laufe der Zeit durch Dehnung des Seils minimal verändern. Für den damaligen Standard war es jedoch eine vollkommen übliche und funktionale Lösung.
Zusammenfassung
Der Riley One-Point-Five war ein cleveres Produkt aus dem Hause BMC:
Herstellung: "Badge-Engineering" auf der robusten Morris-Minor-Plattform, veredelt mit Riley-Design und mehr Komfort.
Bremsanlage: Sicheres hydraulisches Zweikreis-System, aber mit für heute veralteten Trommelbremsen an allen vier Rädern.
Kupplung: Einfache, robuste und mechanisch per Seilzug betätigte Einscheiben-Trockenkupplung.
Sein Charme liegt genau in dieser Mischung: die Alltagstauglichkeit und Reparaturfreundlichkeit des Morris Minor gepaart mit dem unverwechselbaren Stil und dem gehobenen Anspruch der Marke Riley. Ein wunderbarer Klassiker!
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Diesen Artikel haben wir am 03.09.2025 in unseren Katalog aufgenommen.